Vogelsberg­schule: Staunend vom Gestalten zur Reflexion

8. September 2025
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Vogelsberg­schule: Staunend vom Gestalten zur Reflexion

8. September 2025
© Kinder-Akademie Fulda gGmbH

Praxis- und Inspirationsworkshop in der Kinder-Akademie Fulda für Studierende der Vogelsbergschule Lauterbach

Im Juni 2025 besuchten angehende Erzieher:innen der Vogelsbergschule Lauterbach die Kinder-Akademie Fulda. An zwei Workshoptagen nahmen insgesamt fast 50 Studierende an einem vielseitigen Programm teil – mit dem Ziel, kulturelle Bildung praktisch zu erfahren und für ihre spätere pädagogische Arbeit nutzbar zu machen.

Die Kinder-Akademie Fulda ist das erste eigenständige Kindermuseum in Deutschland. Auf 2.000 m² lädt eine Vielzahl interaktiver Stationen aus Kunst, Kultur, Naturwissenschaft und Technik dazu ein, neugierig zu entdecken. Hier gilt: Ausprobieren und Mitmachen ausdrücklich erwünscht!

Im Mittelpunkt stehen das Begehbare Herz sowie ein großzügiges Experimentierfeld mit spannenden Mitmach-Objekten – darunter die faszinierenden Holzmaschinen des französischen Künstlers Pierre Andrés.

Darüber hinaus bietet die Akademie Kunstschule, Erfinderclubs, Ferienworkshops sowie wechselnde Sonderausstellungen und Projekte der außerschulischen Bildung.

Kunst, Spiel und Sinneserfahrungen als Grundstein

Den Auftakt bildete eine Führung  durch Das Begehbare Herz. Dabei wurde deutlich: Kinder brauchen Erfahrungsräume, die über den Alltag hinausgehen. Die ästhetische Erfahrung als erster Zugang zur Welt stand hier im Mittelpunkt – Kinder lernen, indem sie mit allen Sinnen forschen, staunen und gestalten.

Gerade die Führungen durch Kulturinstitutionen sind von Bedeutung, weil angehende Fachkräfte erfahren müssen, welche attraktiven Angebote ein Kulturort für Kinder bereithält – so werden Zugänge zu Bildungsorten eröffnet und sichtbar.

Kreativität öffnet Räume

Im Anschluss daran arbeiteten die Studierenden in künstlerischen Workshops, die sonst für Kinder angeboten werden, um sie direkt kennenzulernen. Offene Settings, Materialexperimente und Impulswörter luden zu kreativem Forschen und Gestalten ein. Anfangs war bei vielen noch Zurückhaltung und Unsicherheit spürbar, doch im Prozess entstanden inspirierende Arbeiten, lebendige Gruppendynamiken und die Erfahrung, wie förderlich kooperative Kreativität sein kann.

Reflexion als Transfer in die Praxis

In einer gemeinsamen Reflexionsrunde diskutierten die Studierenden, welche Sinne besonders angesprochen wurden, wo Herausforderungen lagen und wie diese Erfahrungen in die Arbeit mit Kindern einfließen können. Hier wurde spürbar, dass kulturelle Bildung nicht nur schöne Momente schafft, sondern pädagogische Haltungen verändert: Persönliche Erlebnisse lassen sich in pädagogisches Handeln übersetzen!

Fehlerfreundlich, offen, inklusiv

Eine weitere Einheit widmete sich künstlerischen Drucktechniken mit Alltagsmaterialien. Hier standen Experiment, Zufall und Fehlertoleranz im Mittelpunkt. Neben farbenfrohen Ergebnissen war es vor allem die Erkenntnis, dass Frustration, Improvisation und Ausprobieren unverzichtbare Bestandteile kreativer Bildungsprozesse sind. Kreativität kennt keine „falschen“ Wege.

Kulturelle Bildung von Anfang an

Zwischen Naturwissenschaft, Kunst, Kreativität und Reflexion erlebten die Studierenden, wie eng ästhetische Erfahrungen und pädagogische Professionalität zusammenhängen. Sie nahmen wertvolle Impulse mit, die sie in der Arbeit mit Kindern unmittelbar nutzen können.

Um zukünftig noch mehr Studierende zu erreichen, stehen die nächsten Termine bereits fest. Damit immer mehr Kinder in Bildungseinrichtungen anfangen, ihre Welt neugierig, spielerisch und kreativ zu entdecken und darin von Fachkräften bestärkt werden!

Alle Fotos in diesem Beitrag: ©  Kinder-Akademie Fulda gGmbH